Menschliche Gesellschaften ordnen sich ständig neu, was zu tiefgreifenden Umwälzungen in unserem sozialen Leben führt. Die industrielle Revolution des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts führte zur Fragmentierung von Gemeinschaften, als Menschen auf der Suche nach Arbeit umherzogen; der Zusammenbruch der Imperien zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zu einer Neugestaltung von Nationen und nationalen Identitäten; und die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre erschütterte die wirtschaftliche Sicherheit und die Zukunftsaussichten der Menschen. Das frühe 21. Jahrhundert ist durch schnelle und überwältigende Veränderungen gekennzeichnet: Globalisierung, Einwanderung, technologische Revolution, unbegrenzter Zugang zu Informationen, soziopolitische Instabilität, Automatisierung der Arbeit und globale Erwärmung.
Menschen brauchen ein starkes Identitätsgefühl und ein Gefühl für ihren Platz in der Welt, und für viele können Tempo und Ausmaß dieser Veränderungen beunruhigend sein. Das liegt daran, dass unser Selbstverständnis ein grundlegendes Ordnungsprinzip für unsere eigenen Wahrnehmungen, Gefühle, Einstellungen und Handlungen ist. Es ist in der Regel verankert in unseren engen zwischenmenschlichen Beziehungen, z. B. mit unseren Freunden, Familien und Partnern, und in der Vielfalt der sozialen Gruppen und Kategorien, denen wir angehören und mit denen wir uns identifizieren – unserer Nationalität, Religion, ethnischen Zugehörigkeit, unserem Beruf. Es erlaubt uns, mit einer gewissen Sicherheit vorherzusagen, wie andere uns sehen und behandeln werden.
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